Arbeit hat sich in Druckindustrie geändert. Früher war der Schreiber unerfahren, und der Setzer war ausgebildet, heute gibt es den Setzer nicht mehr, und der Schreiber muss ausgebildet werden.
Der Übergang von der Druckindustrie zur Medienindustrie bringt neben der Änderung
technischer, wirtschaftlicher und arbeitsorganisatorischer Aspekte auch eine Veränderung der qualifikatorischen Anforderungen mit sich. Unterschieden werden muß hier zwischen den langfristig angelegten Bedingungen der beruflichen Erstausbildung nach dem
Berufsbildungsgesetz und der Weiterbildung, die den adhoc entstehenden Bedarf an neuen
Qualifikationen zur Herstellung multimedialer Produkte befriedigen muß.
Die sich daraus ergebenden Aufgaben und Probleme, deren Lösungen und Lösungsansätze
sind die Themen dieser Fachtagung. Möglichen Transferansätzen soll sich durch die Betriebs- besichtigung der Dresdner Druck- und Verlagshaus GmbH & Co KG - Unternehmensbereich Druck genähert werden.
Die Anzahl der Informationsanbieter im Internet ist durch die globale Reichweite explodiert. Noch nie war es so einfach, mit so wenig Aufwand ein Dokument weltweit zu veröffentlichen und einem weltweiten Publikum bekannt zu machen. Eine Publikation muss nicht mehr nur lokal oder national konkurrenzieren, sondern weltweit oder zumindest im gleichen Sprach oder Kulturraum.
Durch die chaotische Struktur ist es jedoch sehr schwierig diese Informationen zu finden. Stichwort META-TAGS Es entsteht eine grosse Konkurrenzsituation zwischen den Informationsanbietern. Die auswählbaren Informationsquellen steigen, doch die exakt gewünschte Information ist schwierig zu finden. [dys94]
Die Explosion der Anzahl Dienstanbietern führt zu einer grösseren Auswahl an geistigem Eigentum. Die Anbieter von geistigem Eigentum müssen darum kämpfen, wahrgenommen zu werden. Sie müssen ihre Produkte gegenüber einer grossen Konkurrenz anpreisen. Für den Suchenden wird es schwieriger unter den vielen Angeboten auch das qualitativ richtige für sich zu finden.
Daß die akademische 'Community' noch sehr am Papier hängt, hat verschiedene Motive. Einer davon ist ganz profan die verbreitete Berührungsangst mit der Computertechnologie, was für manche der sogenannten Geisteswissenschaften immer noch einen gewichtigen Teil ihrer Identität ausmacht. Bestes Beispiel: Rechnernetze Homepage vs Analysis Homepage Ein anderer ist der, daß die karrierefördernde Publikation nur dort wirklich Prestige abwirft, wo das entsprechende Gütesiegel der Gutachter, Lektoren und Verleger tatsächlich erkennbar ist.
Druckindustrie braucht viel Platz, Editoren nicht!!!!
Die Möglichkeit, dass jeder Empfänger auch zum Sender werden kann, verändert das bestehende Gefüge aus Informationsanbietern und Informationsempfängern enorm. Gegenüber den traditionellen Publikationskanälen sind die Produktions- und Vertriebskosten minimal. Es ist nicht mehr eine Zwischeninstanz in Form einer Verwertungsgesellschaft notwendig, die die Publikation zum Beispiel in Buchform ermöglicht. Die Kette Autor - Verlag - Benutzer/Bibliothek wird durch Wegfallen des Verlages gekürzt, ja eigentlich könnte sogar die Bibliothek überflüssig werden. Gegen diese Existenzbedrohung wehren sich die Verlage, indem sie mit Gesetzen ihre Notwendigkeit erhalten möchten.[Kapitel 3.1] Elektronisch veröffentlichte Artikel sind im Gegensatz zu ihren auf Papier veröffentlichten Pendants nie ausverkauft. Fehler oder Änderungen können im Text jederzeit vorgenommen werden und es wird keine neue Auflage dafür benötigt.
Während viele physikalische Publikationen nur an gewissen Orten wie zum Beispiel Bibliotheken verfügbar sind, kann ein im Internet veröffentlichtes Dokument von überall auf der Welt betrachtet werden. Die Zeit bis zur Veröffentlichung des Werkes wird um ein vielfaches verkürzt. Der Zeitaufwand für den Druck und den Vertrieb entfällt.
"Fachzeitschriften gehören auf die elektronische Ebene, denn damit kann man die Inhalte sehr viel besser aufschliessen als mit einem Printwerk" Hans Kreutzfeld
"Je eher wir die Zeitschriften loswerden, desto besser" David Mermin, Phisiker wie kreutzfeld
Die Entwicklung von neuen Software-Tools (derzeit vor allem HTML-Editoren) trägt weiters dazu bei, daß die Nutzung und Einbettung neuer Funktionen in einfache Texteditoren immer einfacher wird: die Publikation vom eigenen Desktop ins weltweite Internet hinein ist keine große Sache mehr, die Macht der Halbgötter an den EDV-Zentren und anderen Providern ist eine längst gebrochene. Über die direkte Auswirkung dieser Errungenschaften darf man sich allerdings auch keine Illusionen machen. Da die meisten Texteditoren noch zur Druckvorbereitung verwendet werden, dürfen sich derzeit vor allem die Verlage an ihren Autoren schadlos halten, die mit ihren Wordprocessing-Programmen zu unbezahlten Schriftsetzern, Layoutern und Lektoren mutieren.
Die akademische Zitationsweise ist selbst schon ein kleiner Mechanismus zur Herstellung von Hypertexten. Es ist jedoch ein Irrtum zu glauben, daß die herkömmliche Zitation mit Band- und Seitenangabe unabdingbar ans Papiermedium gebunden ist. Auf der Meta-Textebene (META HTTP-EQUIV und META-NAME des Source-Codes) gut ausgezeichnete Texte sind nicht nur jederzeit auffindbar, sie haben auch den Vorteil, als Zitat nicht nur bibliographischen Verweischarakter zu tragen, sondern den Text selbst zugängich zu machen. Je mehr sich nunmehr die Praxis der Web-Archivierung professionalisiert - und die großen Nationalbibliotheken haben längst schon damit begonnen, Online-Publikationen zu archivieren - desto leichter wird das Zitieren von Online-Quellen, vor allem in der Online-Publikation selbst.
Wir werden dort, wo wir nicht persönlich anwesend sein können und wollen, als interaktiver Partner in natürlicher audiovisueller Kommunikation präsent sein können.
Wir werden die technischen Möglichkeiten haben,
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uns jede Art von Information aus allen Bereichen wie Wissenschaft, Kultur, Wirtschaft, Freizeit usw.
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in jeder beliebigen Form, also multimedial,
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von jedem Platz der Erde und
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zu jeder beliebigen Zeit zu holen.
Durch Teleworking wird es möglich sein, nicht jeden Tag ins Büro zu gehen, sondern auch zuhause zu arbeiten, und wenn man ins Büro fährt, nicht jeweils zur rush-hour.
>Änderung der Arbeit
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